Wir erkunden die Stadt

Was ist fremd? was ist europäisch? was ist spanisch? was ist katalanisch? was ziehz uns an? was stößt uns ab?

Gruppe "Fotos"

Gruppe "Interviews mit Passanten auf der Straße"

Was ist katalanische Identität?

Wie ist die weitere politisch-gesellschaftliche Entwicklung in Katalonien?

Mann, 50 Jahre:

"Die Zukunft ist nicht gut. In Spanien ist es nicht gut."

 

Mann:

"Wir leben von Tag zu Tag. Wir schauen, dass wir etwas zu essen haben. Poltisch bin ich nicht aktiv, poltisch ist sowieso alles korrupt."

 

Frau, 40 Jahre:

"Ich will frei von Spanien sein. Ich arbeite viel, und ich möchte mein Geld für mich und Katalonien haben. Ich will die Unabhängigkeit."

 

Mann:

"Katalonien ist ein Land mit Menschen von verschiedenen Orten. Die Hälfte der Menschen - drei Millionen - kommt aus anderen Orten von Spanien. Deshalb ist es schwierig zu sagen, wir sollen die Unabhängigkeit haben.

Das Problem ist die Krise. Die Menschen denken, die Ursache für die Krise ist Madrid. Aber das ist nur ein Teil. Es gibt Menschen, die haben Katalonien wegen der herrschenden Atmosphäre verlassen. Ich glaube, das Streben nach Unabhängigkeit wird zurückgehen; vielleicht wird es mit der Unabhängigkeit schlechter. Ich bin von Katalonien, meine Eltern sind von Andalsuien. Sie sind Menschen der erwähnten zwei bis drei Millionen."

 

Frau:

"Katalanische Identität ist wichtig. Wenn wir wirtschaftlich nicht auf einen grünen Zweig kommen, dann sollen wir unabhängig werden."

 

Mann:

"Ich identifiziere mich voll mit Katalonien, obwohl ich nicht von Katalonien stamme. Ich präferiere eine bundesstaatliche Lösung. Wenn man uns Nationalismus vorwirft, dann ist der Zentralstaat ebenso nationalistisch, weil er uns seine Form der Staatlichkeit aufs Auge drücken will. Mir gefällt das Beispiel Schottland, wo es eine Abstimmung gibt.

Europa müsste auch einverstanden sein, weil es würde ja ein zusätzlicher Staat in die EU kommen. Wenn es eine Abstimmung gäbe, würde es eine große Mehrheit für die Unabhängigkeit geben."

 

Mann:

"Ich habe keine Zeit."

 

Frau:

"Es geht uns schlecht, wie dem Rest der Welt. Unabhängigkeit oder Autonomie ist kein Thema. Ich bin beides, Katalane und Spanier."

 

Frau:

"Ich bin gerade auf dem Weg zur Arbeit. Ich habe keine Zeit."

 

Mann:

"Ich bin Katalane, meine Familie ist katalanisch. Es geht nicht, dass einer arbeitet und die anderen nicht. Wir müssen zusammenarbeiten. Wenn vier Brüder sind, einer arbeitet, die anderen nicht, dann funktioniert es nicht. Wir sind Motor der spanischen Wirtschaft wie Milano der Motor der italienischen Wirtschaft ist."

 

Zwei Frauen, Mutter (ca. 50) und Tochter (ca. 20):

"Die katalanische Identität ist eine Tatsache. Sie ist lange unterdrückt worden, bis heute, auch die Sprache. Wir sind eine Nation, die Zukunft ist die Unabhängigkeit."

 

Mann:

"Katalonien ist eine Provinz. Keiner kümmert sich um den anderen, keine Solidarität. Ich bin ein Zugereister aus Kolumbien."

 

Mann und Frau (Anfang 20):

"Katalanische Identität: offen, schön, tolerant, positiv, anders als die spanische. Ich will nicht sagen, unbedingt besser. Wir sind eine Nation. Wir sind lange unterdrückt worden. Wir wollen einen unabhängigen Staat. Sie wollen uns unsere Sprache wegnehmen. Wir wollen abstimmen. Sie verfälschen unsere Geschichte. In spanischen Geschichtsbüchern steht nicht einmal, dass die Franco-Zeit eine Diktatur war."

 

Zwei Frauen (50 und 60):

"Katalonien ist meine Heimat. Ich bin hier geboren, hier gehöre ich hin.

Ich bin Katalanin, aber auch Spanierin. Wenn man mich im Ausland fragt, woher ich komme, sage ich: aus Spanien."

 

Die Ältere:

"Unabhängigkeit? Vielleicht - wenn das Leben dadurch besser wird. Aber als solches habe ich kein Interess daran."

 

Die Jüngere:

"Ich bin gegen die Unabhängigkeit und gegen die Zerstückelung Spaniens. Wir hätten dann kein Gewicht mehr in Europa. Wir haben hier ein Sprichwort: Einheit macht stark."