Film "Alles auf Zucker"

Hier einige Kritiken zu diesem Film, den wir auch im Rahmen der Akademie gesehen haben:

„Zwischen erzwungener jüdischer Totenwache, enthüllten Familiengeheimnissen und einem hoch dotierten Billardturnier, das Jakob um jeden Preis gewinnen muss, rückt Regisseur Levy seinen Figuren temporeich zu Leibe, mit satirischer Schärfe, aber liebevoll und sehr verständig. Eine so wunderbar beiläufige, dialogstarke und bis in die kleinste Rolle trefflich besetzte Komödie hätte man ihm gar nicht zugetraut. Denn wo Levys ‚seriöse‘ Filme über Verkrampfung und Bedeutungswut stolpern, regiert hier das ganz normale Alltagschaos. Und das wirkt herzerfrischend authentisch.“

 

„Weitgehend amüsante, hervorragend gespielte, eigenwillig-verschrobene Komödie, die vom jüdischen Leben in Deutschland erzählen will, dabei aber immer wieder in Richtung gehobenen Boulevard-Theaters tendiert und ihren Gegenstand angesichts des schwachen Drehbuchs nicht in den Griff bekommt. Das herausragende Darsteller-Ensemble wirkt dabei sichtlich unterfordert.“

 

„Leider ist dem Film seine Fernsehbestimmung jederzeit anzusehen. Das grobe und kontrastarme Bild lässt einfach kein Kinofeeling aufkommen. Ebenfalls negativ auffallen tun die überaus konstruierten und unnötigen Beziehungsgeflechte der Kinder des ungleichen Bruderpaares. Hervorzuheben ist aber, dass ‚Alles auf Zucker‘ trotz nicht zu übersehender Schwächen eine kurzweilige, nette Komödie darstellt, der es auf amüsante, unverkrampfte Weise gelingt das Leben der Juden im Hier und Jetzt frei von Berührungsängsten darzustellen und letztlich zeigt, dass es zu einer Aussprache nie zu spät ist.“

 

„Der seit langem in Berlin lebende Schweizer Jude [Dani Levy] erfand, gemeinsam mit seinem Co-Autor Holger Franke, eine Alltagsgeschichte, in der sich jüdischer Witz und berliner Chuzpe aufs schönste miteinander verbinden. […] Top-Star der Besetzungsliste, die eine gelungene Melange aus Ost und West bietet, ist der phantastische Henry Hübchen. Neben ihm behaupten sich tapfer Hannelore Elsner und Udo Samel. Und wenn es einen gibt, der einen Rabbi in der Balance von gerissener Güte und edler Geschäftstüchtigkeit halten kann, so ist das allemal unser One and Only Rolf Hoppe.“